Le Grand Bal

Mit diesem neuen Stück hinterfragen Souhail Marchiche und Mehdi Meghari die aktuelle Gesellschaft und die Emanzipation der Körper. Zu Beginn einer neuen Ära nach der Pandemie, der so genannten Aftermath-Phase, die voller Hoffnung und Schwung für eine Wiedergeburt ist, sind Körper und Geist mehr denn je unbeweglich, unter Druck und isoliert.

In diesem Kontext höchster sozialer Spannungen taucht eine neue Krankheit auf: das Tanzfieber, das auf seltsame Weise an die mysteriöse Krankheit erinnert, die einen Teil der Straßburger zu Beginn des 16.des ¹⁶.

Wie ein Schauder, der allmählich die ganze Gruppe ergreift, befreit diese aufrüttelnde Raserei die eingeengten Körper, die kurz vor der Implosion stehen. Dieses Tanzfieber ist Ausdruck einer Revolte von Individuen angesichts eines schädlichen Alltags; oder es ist die Metapher einer gemeinsamen Verzweiflung eines Volkes in Not…

Zwischen Licht und Dunkelheit wirken Tanz und Musik wie ein Katalysator, der eine Kettenreaktion auslöst, bis zum Höhepunkt dieses Ritus: einer kollektiven Trance, die ein erlösendes oder tödliches Ende für die Gruppe bestimmt.