Birget; Ways to deal, Ways to heal

Der Begriff „Birget“, der im Samischen so viel bedeutet wie „Schritt halten und überleben in einer sich wandelnden Umwelt“, bildet die Grundlage für ein Stück, das einen sowohl feinen als auch kritischen Blick auf den Staat und seine Umgangsweise mit dem eigenen kolonialen Erbe wirft. Sara und Nango schaffen damit eine Brücke der Heilung zwischen Generationen, die schweigend gemacht wurden, und der institutionellen Täterschaft. Mit ihren Körpern erschaffen die Tänzer*innen durch Improvisationen, die an die erzählten Geschichten geknüpft sind, eine kollektive Bewegung, die die Versöhnung sichtbar macht. Die Choreografin und der Szenograf behandeln den Theaterraum als experimentellen Raum, in dem Publikum und Interpret*innen miteinander existieren; sie streben somit an, dem Theaterraum seinen sakralen Charakter zu nehmen und aus ihm einen rituellen Raum zu machen, in dem Trauma geheilt werden kann.